Kategorien
Gesundheits-Tipps

Husten durch psychische Ursachen

Husten kann viele verschiedene Ursachen haben. Fast alle Erkrankungen der Lunge und des Atemtraktes können mit der Entstehung von Husten einhergehen. Im Herbst und im Winter stehen als Verursacher meist virale und bakterielle Infekte im Vordergrund. Besonders bei Kindern kann der Husten aber auch psychische Ursachen haben. Im Folgenden soll erlÀutert werden, wann an einen psychisch bedingten Husten zu denken ist.[1]

Medizinische Fakten

Als Tic werden plötzlich einsetzende, unwillkĂŒrliche und wiederholte Muskelzuckungen oder LautĂ€ußerungen bezeichnet. Diese werden von den Betroffenen als nicht beeinflussbar oder vermeidbar empfunden, können aber bei Ablenkung oder in der Nacht völlig verschwinden. Derzeit sind eine große Anzahl an AusprĂ€gungsvarianten bekannt. Eine der prominentesten Formen ist das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom. Bei diesem Syndrom zeigen sich verschiedene motorische und vokale Tics, die im Verlauf der Krankheit einer zeitlichen Wandlung unterliegen können. Eine weitere, vor allem bei Kindern bekannte Variante ist das psychisch bedingte Husten. Es beginnt in der Regel nach Abklingen eines Infekts. Das Kind hustet weiter, auch wenn es bereits lange genesen ist. Das Auftreten von Tics im Kindesalter ist verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig hĂ€ufig, wobei Jungen öfter betroffen sind als MĂ€dchen. Das Hauptmanifestationsalter liegt um das 7. Lebensjahr. Die meisten Tics sind zeitlich begrenzt und verschwinden nach einigen Monaten wieder. Sobald ihre Dauer jedoch einen Zeitraum von einem Jahr ĂŒberschreitet, wird von einem chronischen Tic gesprochen. Sollten Tics bei einem Kind beobachtet werden, kann es angeraten sein, zusĂ€tzlich zu der psychiatrischen Untersuchung eine grĂŒndliche internistische und neurologische Untersuchung durchzufĂŒhren, um eventuelle organische Ursachen auszuschließen. [2][3]

Biologischer Zusammenhang

Die genaue Ursache der Tics ist nach wie vor unbekannt. Vor allem bei milden AusprÀgungsformen konnte eine leichte genetische PrÀdisposition nachgewiesen werden. Bisherige Forschungsergebnisse weisen auf Störungen verschiedener Botenstoffsysteme im Gehirn hin. Tic-Erkrankungen verlaufen meist eher milde. Auch wenn ein chronischer Tic vorliegt, mildert sich dessen Symptomatik im Laufe des Lebens und verschwindet hÀufig in der Adoleszenz. [2][3]

Zu beachten

Zeigt ein Kind wiederkehrende, unwillkĂŒrliche Handlungsmuster, kann es ratsam sein, einen Arzt zu konsultieren. Da sich die AusprĂ€gung der Tics sehr unterschiedlich Ă€ußert, können auch eine Reihe anderer Erkrankungen verursachend wirken. Sollte das Kind nicht nur husten, sondern zudem einen kranken Eindruck vermittelt oder Wachstumsstörungen zeigen, kann ein Arztbesuch ebenfalls indiziert sein. Die Diagnosestellung eines Tics ist in den meisten FĂ€llen kein Grund zur Verunsicherung, da Tics hĂ€ufig milde und zeitlich begrenzt verlaufen. [2][3]

  1. Jochen Meister et Al: Psychosomatik in der Kinderpneumologie: Habitueller Husten,, http://www.kirchheim-verlag.de/file…, 12.11.2014
  2. Ludwig GĂ€rtner et Al: Duale Reihe PĂ€diatrie. 4. vollstĂ€ndig ĂŒberarbeitete und erweiterte Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart
  3. Hans- JĂŒrgen Möller et Al: Duale Reihe Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. 5. vollstĂ€ndig ĂŒberarbeitete und, Georg Thieme Verlag Stuttgart, erweiterte Auflage